Blauregen ist in der Gartenkunst Asiens seit Jahrhunderten bekannt und auch bei uns aufgrund seiner Blütenfülle, Wuchskraft, Gesundheit und langen Laubhaftung beliebt. Ideal für hohe und repräsentative Begrünungen! Die Laubentwicklung ist anfangs enorm, reduziert sich aber nach 10 - 20 Jahren. Trotzdem hoher Aufwand bei Schnitt und Formierung. Giftpflanze. Bei unzureichender Kletterhilfe und Pflege beachtliche Bauschäden. Alternative: Mini-Blauregen s. unten.
(auch "Glycinie" oder "Glyzine" genannt, lat.: Wisteria sinensis // floribunda // frutescens)
Vollsonniger Standort, bedingt auch absonnig und halbschattig (dann mit weniger Blüten). Pflanzabstand: 3 - 8 m.
Extrem starker, wuchsfreudiger Schlinger bis 20 m Höhe, "Grüne Krake" - die jungen würgenden Arme haben einen Aktionsradius von mehr als 1 m. Lichtfliehender Wuchs in Ritzen, Spalten usw., Spreng-Wirkung. Gefiederte Blätter, meist hellgrün, mitunter orangebraun behaucht. Laub von Mai bis November, nur selten gelbe Herbstfärbung. Blaue, weiße und rosa Sorten in zwei Hauptarten: Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen) und Wisteria floribunda (Japanischer Blauregen). Mehrere Hybridsorten, die sich bezüglich Schlingrichtung usw. nicht festlegen lassen, deshalb ist eine exakte Artbestimmung vorhandener Blauregen z. B. nach Schlingrichtung (rechts oder links) kaum möglich. W. sinensis blüht Anfang Mai, meist schon vor dem Austrieb, im Hochsommer spärliche Nachblüte. W. floribunda blüht etwas später. Eine weitere Art für milde Lagen ist der Mini-Blauregen Wisteria frutescens ("Longwood Purple" oder "Amethyst Falls"), schwächer wachsend, eher ins Blühalter kommend, für Kübelkultur geeignet, weniger gefährlich bezüglich Bauschäden. Alle Arten: Tiefblaue und -violette Blüten im Stadium der aufgehenden Knospen, später Aufhellung (unveredelte Sorten mitunter graublau). Auch weiße und rosa Typen. Blühzeit ist oft identisch mit der rivalisierenden Fliederblüte. Graugrüne, lange und behaarte Hülsenfrüchte. Unveredelte Exemplare blühen oft erst nach vielen Jahren, ggf. dann auch noch mit nur geringer Blütenzahl! Sommer- und Winterschnitt wie auf den Fotos beschrieben, regelmäßiges Schneiden unerlässlich, um Schäden an Rankhilfen zu vermeiden.
Stabile, möglichst stabartige Rankhilfen, auf Wuchshöhe und Wuchsbreite abgestimmt. Eher linienhaft, weniger flächig, keine Holzspaliere. Drahtseile sind geeignet, wenn der Stammaufbau streng parallel ohne Umschlingung erfolgt wie bei den Fotos beschrieben. Aufbau der kurzen Seiten-Äste so, dass diese bei geringer Verdrehung der Spindeln infolge Wind nicht am Fassadenputz kratzen. Blitzableiter, Fallrohre, Dachrinnen usw. dürfen nicht erfasst werden, Rankhilfen sollten 2 Meter Abstand zu allen solchen Bauteilen und zur Traufe haben, sowohl seitwärts als auch nach oben. Geeignete Seilsysteme s. unten, nur schwere / massive Bausätze. Einfache und mittlere Bausätze ggf. bei Kübelpflanzen und bei Wisteria frutescens.
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