"Seilsysteme" klingt kompliziert, meint aber nur, dass Seile nicht irgendwie, sondern planvoll verbaut werden. Das beginnt bei den Durchmessern, also bei der Frage: Welche Seilstärke ist wann angemessen? Des Weiteren geht es um Verankerungen und Wandabstände sowie schließlich um die Anordnung der Stränge: Waagerecht oder senkrecht? Kreuzweise? Abstände voneinander bzw. "Maschenweiten"? Für all dies scheint der Begriff "Seilsysteme" passend.

"Seilsysteme" gut und schön, aber seit wann werden solche Stränge an Fassaden genutzt? So wirklich genau weiß das keiner. Wandbegrünung mit Holzspalieren gibt es seit mehr als 300 Jahren, so z. B. für Spalierobst in den Küchengärten von Schloß Versailles / Frankreich. Vermutlich ab ca. 1850 gab es dann "Rankdrähte", wie ein altes Foto vom "Orangenhaus" in Gotha bezeugt. Es wurden blanke Eisendrähte benutzt, die schnell rosteten. Mitunter griff man deshalb auch zu Kupferdraht (s. Foto). Bis ca. 1970 ist jedenfalls nicht von Seilen, sondern immer nur von "Drähten" die Rede. Meist waren das verzinkte Stahldrähte.

Draht"seile" gibt es schon seit 1834, da wurden sie im Harz für den Bergbau erfunden, als Ersatz für Hanfseile. Aber zur Fassadenbegrünung wurden lieber Drähte genommen. Sie waren dünner und billiger. Entsprechend mancher Literaturangaben in Öko-Büchern der 1980-iger Jahre liegt nahe, dass schließlich ab jener Zeit (verzinkte) Stahlseile für Begrünungen genutzt wurden. Ihren wirklichen Siegeszug starteten Drahtseile an Fassaden aber erst ab 1990, als preiswerte Edelstahlseile verfügbar wurden.

Weil Edelstahl nicht korrodiert. Alles bleibt, wie es ist, und das auch nach 20, 50 oder 100 Jahren... FassadenGrün hat sich auf wandgebundene Rankhilfen spezialisiert, aber auch Bespannungen für frei stehende Anlagen sind im Sortiment!