Rosen sind für die Fassadenbegrünung oft wie geschaffen! Sie bringen neben dem "Grün" noch Blüten, und vor allem keine Bauschäden. Die Auswahl ist dabei keineswegs auf die sogenannten Kletterrosen beschränkt. Warum? Der Begriff "Kletterrosen" ist eine willkürliche Festlegung für Rosensorten mit langen Trieben, die zwar für Pergolen und Rosenbögen, nicht aber zwangsläufig als Wandrosen geeignet sind. Oft sind gerade historische "Kletterrosen" an Wänden krankheitsanfällig, während moderne Bodendecker- und Kleinstrauchrosen besser passen. Als Vorpflanzung ohne Wandbefestigung eignen sich hingegen Stammrosen...
(auch "Rankrosen" genannt, lat.: Rosa)
Sonniger Standort, zu heiße (Süd-) Wände werden von mehltauanfälligen Sorten nicht vertragen. Ggf. auch Halbschatten und absonnige Lage. Tiefgründiger, sandig-lehmiger, nicht zu feuchter, aber auch nicht trockener Boden, humushaltig, jedoch nicht zu nährstoffreich. Kali-Düngung bis Frühsommer, auch mit Holzasche. Kletterrosen erhalten Sie über die örtlichen Gärtnereien oder den Versandhandel. Pflanzabstand: 1,5 - 4 m.
Spreizklimmer mit Stacheln ("Dornen"). Sortenbedingt oft Tendenz zum Verkahlen der unteren Bereiche. Wuchshöhe stark sortenabhängig, von 2 - 15 m. Laubhaftung von Mai bis Oktober, manche Sorten bis März. Blüten oft in Büscheln an den Enden der jährlichen Neutriebe in weiß, rosa oder rot je nach Sorte, auch gelb oder apricot. Je nach Sorte einmal blühend, mehrfach im Jahr blühend oder (fast) dauerblühend. Oft grüne oder rote Hagebutten-Früchte.
Formierung unterschiedlich für die verschiedenen Wuchsgruppen. Allgemein gilt: Waagerecht formierte Triebe bilden mehr Blütenknospen und blühen im Folgejahr besser. Das Wegschneiden abgeblühter Blüten regt neuen Blütenflor an und verlängert die Blütezeit. Bei kleinen Spalieren jährlicher Winterschnitt bis fast zum Boden. Aufbau eines Ast-Gerüstes bei größeren Spalieren. Beim (Ab-) Schneiden ganzer Triebe bleibt stets ein kurzer Stummel stehen.
Rosen sind empfindlich und oft sehr anfällig für Krankheiten, s. auch im FassadenGrün-Blog. Viele historische, im Industriezeitalter gezüchtete Sorten versagen heute wegen der hohen Luftreinheit, weil das Schwefeldioxid (SO2) in der Luft fehlt und "saurer Regen" ausbleibt. Umweltschutz kann auch Nachteile haben! An (heißen) Fassaden verstärken sich die Probleme, deshalb ggf. Schwefel spritzen oder wenn irgend möglich robuste Sorten wählen, z. B. aus dem Spektrum der ADR-Rosen. Aufgrund des geringen Absatzmarktes gibt es kaum Kletterrosen-Neuzüchtungen, deshalb ggf. auf die resistenten Kleinstrauch- und Bodendeckerrosen ausweichen. Am besten direkt beim Züchter (Rosenschule) kaufen, da der Groß- und Einzelhandel oft Restposten vermarktet und dann mit Phantasienamen operiert, die keinen Rückschluss mehr auf die Rosensorte zulassen. Auch unzutreffende Bildetiketten sind keine Seltenheit!
Stäbe, Gitter, Netze usw.. Geeignete Seilsysteme s. unten. Mittlere, ggf. auch einfache und leichte, bei großen Flächen und empfindlichen Sorten eher schwere und massive Bausätze. Wichtig bei Wandrosen am Spalier: Die dick werdenden Haupttriebe, also das Astgerüst, werden außen auf die Kletterhilfe gebunden. Blüten tragende Jahrestriebe, die später abgeschnitten werden, können hinter das Spalier. Zusatzinfos: 14. Rosentag
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