Balkone werden meist mit Blumenkästen begrünt. Aber auch Kletterpflanzen sind üblich, z. B. für den Sichtschutz. Für besonders üppige Begrünungen ist eine "Erdpflanzung" im Boden vorzuziehen und der Stamm dann nach oben zu leiten. Die Balkonbegrünung kann dann auch mehrere Etagen umfassen!
Klassische Blumenkästen sind die häufigste Art der Balkonbegrünung. Die Bepflanzung kann sehr unterschiedlich sein siehe Link, aber auch bei der Anbringung gibt es drei Varianten: Die Blumenkästen können innen, direkt auf der Balkonbrüsteung oder außen, vor der Brüstung befestigt werden.
Im ersten Fall wird vor allem das Ambiente innen auf dem Balkon verbessert, aber auch viel Bewegungsraum auf den meist eh zu kleinen Balkonen beansprucht. Für den zweiten Fall - Befestigung direkt auf der Geländerbrüstung - gibt es im Handel viele Topf-Varianten, die sich aufsetzen lassen. Allerdings ist dann die Nutzung der Balkonbrüstung nur noch eingeschränkt möglich, so beim Sich-Auflehnen und Herunterschauen vom Balkon. Im dritten Fall wird der Bewegungsraum gar nicht eingeschränkt, die Wirkung der Blumenkästen kommt dann aber vor allem der Außenwelt zugute. Das Erscheinungsbild der Fassade wird drastisch verbessert, oft aber sind dann besondere Aufhängungen, zusätzliche Konsolen und Absturzsicherungen für die Kästen erforderlich. Bei Neubauten werden diese am besten frühzeitig geplant.
Überhaupt: Sicherheit ist mit zunehmender Höhe entscheidend! Bei sehr buschigem oder langem Bewuchs können selbst schwere Blumentöpfe infolge Sturm heruntergerissen werden. Schon die “Comedian Harmonists” besangen in den 1930-iger Jahren den “kleinen grünen Kaktus”, der ins Gesicht des “Herr Krause” fiel.
Für die Außenwirkung sind auch hängende Pflanzen wichtig. Sie werden dann oft im Kasten mit aufrecht wachsenden Blumen und Gräsern kombiniert.
Kletterpflanzen auf dem Balkon lassen sich auch im Kübel ziehen, besonders geeignet sind dauerblühende Balkonpflanzen wie z. B. Mandevilla, weil sie nur kleine Töpfe benötigen. Mehr Infos finden Sie unter Kübelpflanzen.
Oft lassen sich vorhandene Geländer, Stützen u. ä. direkt als Rankhilfe nutzen. Ergänzend werden Drahtseile senkrecht oder waagrecht verlegt, hier genügen meist einfache und mittlere Bausätze, für Kübelpflanzen auch leichte. Oft werden auch Edelstahl-Stäbe mit den Seilen kombiniert. Mitunter ist eine berührungsfreie Befestigung an den verzinkten Geländerholmen o. ä. nötig, weil nicht "gebohrt" werden darf. Dann werden die Seile mittels Bandage (Foto unten) an den Metallpfosten befestigt. Einfachste Bambusspaliere wiederum lassen sich direkt in Kübel stecken.
Mit Bambusklammern lassen sich Balkonspaliere schaffen.
Natürlich dauert es länger, wenn "Balkonpflanzen" unten im Erdboden eingesetzt werden und dann erst zum Balkon empor wachsen. Allerdings lohnt sich der Aufwand, denn eine im Erdboden verwurzelte Balkonpflanze ist bezüglich Wuchskraft und Blattmasse meist jeder Kübelpflanze überlegen. So lassen sich z. B. Balkon-Geländer komplett begrünen oder gar ein dichter, üppiger Sichtschutz herstellen - dann wird der Balkon zur grünen Gartenlaube.
Bei besonders stark wüchsigen Kletterpflanzen kann ein Exemplar oft sogar mehrere Etagen begrünen, die Mieter oder Eigentümer können dann individuell das Grün ihrer Etage schneiden und formieren. Einmal aufgebaut, sind solche Begrünungen über viele Jahre oder Jahrzehnte stabil und bilden alljährlich die gewünschte, üppige Blattmasse. Es sind jedoch ggf., also bei eher trockenem Boden und Wassermangel, keine Pflanzen zu wählen, die im unteren Bereich verkahlen (z. B. Geißblätter - Lonicera), sonst haben die unteren Balkone nichts von der Begrünung. Bei sehr stark wüchsigen Pflanzen wie Blauregen wiederum können pro Saison mehrere Sommerschnitte nötig werden.
Und keine Angst: Senkrechte Rankhilfen lassen sich auch am Vierkantrohr einer Balkonkonstruktion befestigen!