Innerhalb der "klassischen" Rankgitter lassen sich Gurtspaliere als eine besondere Gruppe betrachten. Es handelt sich um spezielle, bandförmige Zweiholm-Spaliere, die meist zwischen Fensterreihen von Erdgeschoss und 1. Obergeschoss gesetzt werden. Mit ihnen lassen sich Gebäude in horizontalter Richtung gliedern. Diese Rankgerüste dienen fast ausschließlich dem Anbau von Wein gemäß waagerechter Erziehung, sie sind deshalb oft an historischen Gebäuden in Weinbau-Gebieten zu finden, z. B. im Elbtal und im Saale-Unstrut-Gebiet. Wir zeigen diese Bilder, um Anregung für ähnliche Projekte zu geben!
Für maximalen Wein-Ertrag wurden diese Spalierbänder früher so breit (hoch) als möglich ausgebildet, so dass zwischen zwei waagerechten Fensterreihen kaum Platz blieb. Aus gestalterischen Gründen kann heutzutage etwas Abstand gehalten werden, und zwar sollten die Enden der Vertikal-Latten ca. 5 - 10 cm von den Ober- und Unterkanten der Fensterreihen entfernt sein. Aber auch noch schmalere Gurte sind möglich - s. Fotos. Für den Überstand der Latten ober- und unterhalb der Querholme (s. Details) ist von Fall zu Fall ein harmonisches Maß zu ermitteln.
Natürlich lassen sich die Reben provisorisch mit einer Schnur an den Spaliergurt heranführen, bis sie dort angeheftet werden. Wird aber auch im Bereich unter dem Rankgitter grünes Laub gewünscht, empfehlen sich kleine Aufleitspaliere aus 2 oder 3 Vertikal-Latten, die zum Spaliergurt hinführen bzw. ein nach unten verlängerter Bestandteil desselben sind. Hier bestehen Ähnlichkeiten zu Drahtseilsystemen der 2000-er und 3000-er Reihe.
Schmale Spaliergurte mit weitem Abstand der Spalierlatten tendieren in Richtung "Spaliere mit Quadrat-Raster".