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Schäden an Spannseilen

Hin und wieder finden sich an Begrünungen auch schadhafte Spannseile. Fast immer sind die Halterungen betroffen, die dann direkt an der Wand, also am Punkt der höchsten Biegeknick-Belastung verbogen oder heraus gerissen werden. Dabei kann es sich um Ausführungsfehler, also um mangelhafte Montage handeln, aber leider sind es oft Planungsfehler oder sogar Fehler, die in der Bauweise der Halterungen begründet und dem jeweiligen Hersteller zuzurechnen sind. Solche Probleme treten infolge des langsamen Pflanzenwachstums meist erst dann auf, wenn die Gewährleistungs-Frist gerade überschritten ist...  Auf dieser Seite werden Schadbilder und ihre Ursachen erklärt, und Sie erfahren, wie FassadenGrün bei eigenen Produkten vorbeugt.

Schäden an Spannseilen und Haltern
Schäden an Spannseilen und Haltern - Schlingknöterich an einer gedämmten Wand

Rostschäden

Manche Spannseil-Systeme sind nur (galvanisch) verzinkt und wohl eher für den Innenbereich konzipiert: Außen verbaut, rosten sie bald. Solche Elemente sind zur Fassadenbegrünung kaum geeignet. Aber auch  Edelstahl-Halterungen können rosten, z. B. bei Gardinen-Systemen. Meist kommt es zu Verfärbungen, wiederum weil der jeweilige Edelstahl nicht genügend rostfrei für den Außenbereich ist.

Unzweckmäßige Spannseil-Systeme

Werden z. B. Gardinen-Systeme verwendet, die für minimale Lasten konzipiert sind, sind statische Schäden vorprogrammiert. Aufgrund der hohen Lasten bei Wandbegrünungen infolge Sturm, regennassem Laub, Früchten usw. werden dann bald die Halterungen heraus gezogen. Auch Halter, die eigentlich für Metallstäbe gedacht sind, versagen beim Einspannen von Seil, weil hier mehrfach höhere Zugspannungen als bei Stäben auftreten. Vandalismus-Schäden wiederum entstehen vor allem an falsch geplanten (waagerechten) Spannseilen wegen des Leiter-Effektes.

Mangelnde Abstimmung Pflanze - Ranksystem

Bei Ranksystemen ist anzugeben, für welche Pflanzen sie geeignet sind und für welche nicht. FassadenGrün-Systeme sind in fünf Bauweisen geteilt und über die Kletterpflanzen-Seiten ist eine Zuordnung möglich. So wird Überlastungen vorgebeugt.

Falsche Klettertechnik

Straff gespannte Seile dürfen in der Regel von schlingenden Pflanzen nicht eingewachsen und "gewürgt" werden. Sonst entstehen Zugspannungen von bis zu 500 Kilogramm (3 mm-Seil) oder 1.000 Kilogramm (4 mm-Seil), welche die Halterungen zerstören. FassadenGrün weist auf die Problematik der richtigen Klettertechnik, also auf die "parallele Stammführung" bei den dafür anfälligen Starkschlingern (Blauregen, Baumwürger, Knöterich) hin, und zwar auf der jeweiligen Kletterpflanzen-Seite.

Zwangsübertragung von Lastspitzen

Spannseile werden vielfältig belastet. Das beginnt mit der Vorspannung, später sind es Gewichtslasten von Blättern, Früchten und Stämmen, die schnell 10 Kilogramm pro Quadratmeter erreichen und sich bei nassem Laub (nach Regen) noch verdoppeln. Extreme Gewichtslasten von 50 kg/qm entstehen bei Vereisung, also bei mehrfach überfrierender Nässe und durch Winddruck, gerade in größerer Höhe und an Gebäude-Ecken. Viele Anbieter von Spannseilen befestigen die Seile so, dass bei Lastspitzen (Sturm, Vereisung, Bekletterversuch, aufprallende Spielbälle u. ä.) die schockartigen, sehr hohen Zugspannungen zwangsweise in die Halterungen übertragen werden. Wenn die Halterungen dann noch starr sind und nicht "federn", können sie die Lasten nicht abfangen und werden schnell ausgerissen. Halterungen von FassadenGrün werden durch das Straffziehen per Hand (ohne Seilspanner) nur gering vorgespannt und sind nicht völlig starr, sondern gering federnd konzipiert. Alle Kreuzhalter verfügen zudem über eine Rutsch-Sicherung, das heißt, Überlastungen werden nicht vollständig, sondern nur teilweise auf die Halter übertragen, die Seile rutschen dann ein Stück heraus und können nachgespannt werden.

Mangelnde Wandbefestigung

Meist handelt es sich hier um mehrere Probleme: Die in einem Spannseil entstehenden Zugspannungen werden unterschätzt oder nicht ernst genommen, und die Schäfte werden im Bereich der höchsten Biegeknickbelastung, also beim Einleiten in die Wand auch noch unterbrochen oder im Durchmesser verjüngt und damit knickanfällig, oder die Verdübelung / Verankerung in der Wand wird nicht genügend stark ausgebildet. Halterungen von FassadenGrün haben keine Schaft-Unterbrechung oder -verjüngung, und mit kräftigen Dübeln werden sie tief und sicher in der Wand verankert.

Hoher Wandabstand

Ein hoher Wandabstand wirkt wie ein Hebel und erzeugt eine besonders hohe Biegeknickbelastung, die den Halter verbiegen oder ausreißen kann. FassadenGrün gibt genau an, welche Wandabstände mit welchen Halterungen maximal zulässig sind.

Unzweckmäßiges (Gardinen-) System, Ausbruch und Rostspuren
Ranksystem - Schäden
Ungeeignete Ösen / Dübel und zu hoher Wandabstand, was zum Ausziehen der Öse im unteren, besonders belasteten Strang führt.
Gerüstösen
Zu hoher Wandabstand, Haken nicht tief genug in die Dübel eingedreht.
Zu hoher Wandabstand bei einer Halterung
Vandalismus: Im öffentlichen Bereich sollten Seile wegen des Leiter-Effektes bis ca. 2 m Höhe nicht waagerecht gespannt werden.
Vandalismus-Schaden an Drahtseilen
Edelstahl-Halterung mit einem von innen rostendendem (verzinktem) Metalldübel: Hier liegt das Problem in der beschädigten Mauerkrone, durch welche Wasser von oben in die Mauer eindringt, diese durchnässt und so die Korrosion am eigentlich trockenen Dübel verursacht.
Ranksystem mit Rost
Eine für Stäbe und nicht für Seil konzipierte, nun infolge riskanter Bepflanzung (Blauregen) gelockerte Wandhalterung.
Wandhalterung: Gelockerte Verankerung an Wandkonsole
Korrosion eines verzinkten Metalldübels infolge fehlender Abdichtung des Bohrloches, Ausreißen des Halters infolge der Zwangsübertragung von Lastspitzen
Korrodierter Metalldübel
Rostbildung bei einem nur verzinkten Wandhalter
Rostschaden an galvanischer Verzinkung
Zu großer Wandabstand, zu schwach dimensionierte Halterung
Planungsfehler
Von Knöterich eingewachsene und überdehnte Drahtseile, überlastete Halterungen
Schaden an Spannseilen
Querstränge im unteren Bereich einer Rankhilfe laden ggf. zum Beklettern ein und erschlaffen dann oder verbiegen sich wie hier bei Rankstäben.
Sockelbereich
Spannseil mit hohem Wandabstand, Zwangsübertragung von Lastspitzen.
Spannseil Fehler
Mangelnde Abstimmung von Pflanze und Ranksystem sowie falsche Klettertechnik
Schäden am Spannseil
Heraus gezogener Halter infolge falscher Klettertechnik (Umschlingung durch Glyzinie)
Schaden an einem Wandhalter