Allgemeines zu Euonymus als Kletterpflanze

Euonymus haben keine nennenswerten Blüten, sie sind langsam wachsende und somit pflegeleichte Blattpflanzen. Damit sind sie besonders für kleine, punktuelle WandbeGRÜNungen geeignet, FassadenGrün hat dazu ein Sortiment mit breiter Farbpalette zusammengestellt. Hinzu kommt, dass die Sorten von Euonymus ihre Blätter im Winter behalten und somit den Efeu dort ersetzen können, wo nur wenig Wuchskraft gewünscht wird. Zugleich lassen sich mit Euonymus auch die vom Efeu bekannten Bauschäden vermeiden, da sie nicht so aggressiv wachsen.

(auch "Spindelstrauch", "Kletternder Spindelbaum",  "Kletterspindel" oder "Pfaffenhütchen", lat.: Euonymus fortunei)

Euonymus (hier: Große Kletterspindel) als Kletterpflanze an einer Wand
Euonymus (hier: Große Kletterspindel) als Kletterpflanze an einer Wand

Systematik

Es handelt sich um eine Gattung mit ca. 170 Arten, zur Namensherkunft s. auch im Blog. Interessant als Bodendecker und Kletterpflanze ist jedoch nur eine, nämlich der 1862 aus China eingeführte Spindelstrauch "Euonymus fortunei", wieder mit vielen Varianten.

Wie aber kommt es zu dieser Vielfalt? Vermutlich, weil der Spindelstrauch sich wandeln kann. Auf Nährstoffmangel, Frost und andere Faktoren reagiert er mitunter wie ein Chamäleon, einzelne Blätter färben sich dann gelb, weiß oder rosa und bilden interessante Muster. Ein solcher Zweig lässt sich dann abschneiden und vermehren, dann sind die besonderen Eigenschaften "fixiert" und werden als neuer "Kultivar" vermehrt und verkauft. Ähnlich wie beim Efeu bilden sich auch "Altersformen", die ebenfalls anders aussehen und dann Blüten und Früchte tragen. Auch aus ihnen werden "Kultivare" gezogen.

Die Vielfalt ist also immens und veranlasste die Autoren eines großen Pflanzen-Kompendiums schon zu dem flehenden Ruf: "Wir brauchen keine weiteren Kultivare dieser Art. Stop!!! Bitte!!!" (Laurence C. Hatch: "Cultivars of Woody Plants, 2017).

Bodendecker und Kletterpflanzen

All diese "Kultivare" werden als Bodendecker genutzt und für diesen Zweck verkauft. Sie heißen dann "Kriechspindel" und müssen regelmäßig geschnitten werden. Unterbleibt der Schnitt, verändern einige ihre Eigenschaften und fallen in Richtung "Wildform", "Altersform" oder "Jugendform" zurück. Sie bilden dann meist Haftwurzeln, klettern unterschiedlich stark an Mauern empor und die Blätter zeigen statt auffälliger Farben wieder durchgängig Grün. Somit sind quasi alle bekannten und als Bodendecker deklarierten Typen des Spindelstrauches irgendwie auch als Kletterpflanzen nutzbar, es ist aber aus den Pflanzenbeschreibungen oft nicht abzuleiten, was "dabei herauskommt".

Zum Sortiment von FassadenGrün

Bei FassadenGrün geht es nun gerade darum, Euonymus als Kletterpflanze und NICHT als Bodendecker zu präsentieren, also als "Kletterspindel" statt als "Kriechspindel". Dazu wurde aus marktüblichen Typen / Kultivaren ein Sortiment zusammengestellt, das verschiedene Blattfarben und Wuchsstärken bedient (Oft werden auch mehrere Sorten gemeinsam an eine Wand gepflanzt.) Einige Typen, die ihr Erscheinungsbild als Kletterpflanze nicht ändern, sind mit der bekannten Bezeichnung zu finden, z. B. "Emerald Gold". Andere Typen wurden neu benannt, z. B. als "Helle Kletterspindel", und sind unter dieser Bezeichnung dann nur bei FassadenGrün zu finden. So wird Irritationen vorgebeugt.

Ansprüche / Standort

Euonymus ist etwa ebenso frosthart wie Efeu, dazu stadtklimafest und unempfindlich gegen Staub, Rauch, Abgase usw.. Er verträgt einen vollsonnigen bis schattigen Standort. Geeignet ist jeder Gartenboden, auch kalkhaltiger. Allerdings darf der Boden nicht verdichtet und nicht zu trocken sein, ausreichende Bodenfeuchte bis in den Spätherbst und Winter ist nötig, und selbst im Winter an frostfreien Tagen sollte ab und zu bewässert werden. Der Pflanzabstand an Fassaden beträgt ca. 1 - 2 m.

Eigenschaften und Schnitt

Euonymus sind Selbstklimmer und klettern durch Anschmiegen an die Wand, dabei werden Haftwurzeln gebildet. Mit Rankhilfen s. unten lassen sich die Pflanzen aber auch als Formgehölz ziehen. Sie haben ledrige, wintergrüne Blätter, die Wuchshöhe liegt selten über 5 m. Sie wachsen ggf. auch in Fugen und können lästige Ausläufer bilden. Sortenbedingt gibt es auch Blüten im Spätsommer bis Herbst und danach dekorative, aber leicht giftige Früchte, diese werden jedoch als Vogelnahrung bis weit in den Winter geschätzt, z. B. vom Rotkehlchen. Ein Schnitt der langen Triebe ("Spindeln") im Frühjahr oder Sommer wird gut vertragen, er fördert die Verzweigung und Laubdichte.

Rankhilfen an Fassaden

Ohne Rankhilfe entwickeln Euonymus nach einigen Jahren einen buschigen Wuchs oder werden zu einer Hecke. Um die Triebe dauerhaft flach an der Wand zu führen, ist eine Erziehung als Formgehölz mit Rankhilfen unerlässlich. Geeignete Seilsysteme s. unten. Einfache und mittlere Bausätze.

Geeignete Seilsysteme?

Bitte klicken Sie auf das Bild, um zur Eignungstabelle nach unten zu springen.

Geeignete Seilsysteme f. Euonymus als Formgehölz

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  = geeignet             = bedingt geeignet             = nicht geeignet