Hohe Vertikalbegrünung

Hoch begrünte Wände ("Vertikalbegrünungen") wirken noch stärker als ein kleines Wandspalier. Oft werden sie aus Gründen der Ökologie gewünscht oder sogar gefordert. Präzise Entwurfsplanung, stabile Rankhilfen sowie kontinuierliche Pflege sind bei diesem Begrünungskonzept besonders wichtig, weil Leitbild und Wirklichkeit sonst auseinander klaffen. Im folgenden werden Aspekte hoher Begrünungen beleuchtet, noch mehr Beispiele finden Sie unter "Bauhaus-Stil", Balkone, "Rankwände" und "Masten".

Vertikalbegrünung mit Wisteria an einem Gewerbebau in Dresden / Sachsen
Vertikalbegrünung mit Wisteria an einem Gewerbebau in Dresden / Sachsen

Kletterpflanzen und Rankhilfen

Hohe Vertikalbegrünungen lassen sich ohne oder auch mit Rankhilfen erstellen. Im ersten Fall geht es darum, mit wenig Aufwand einen großen Effekt zu erzielen. Folgerichtig werden dann "Selbstklimmer" wie Efeu und Wilder Wein gesetzt. Um Bauschäden zu vermeiden, emfehlen sich jedoch Kletterpflanzen, die mittels Rankhilfen "gezähmt" werden. Ob Zähmung und Formierung dann wirklich stattfinden, hängt wiederum von der Pflege ab. Geeignet sind: Einjährige, Hopfen, Akebia, Pfeifenwinde, Clematis vitalba und Wilder Rankwein. Starkschlinger wie Blauregen, Knöterich und Baumwürger brauchen viel Pflege, sonst verwahrlosen sie zu Gestrüppwalzen mit viel trockenem Totholz und werden dadurch in der Nähe von Fenstern zu gefährlichen "Brandlasten". Im Falle überfrierende Nässe entstehen an solchen Geäst-Walzen und -Säulen dann auch Flächengewichte, welche die Standsicherheit gefährden. Im Zweifelsfall wird auf Starkschlinger verzichtet.

Belastung

Neben den üblichen Lasten durch Seil-Vorspannung, Pflanzengewicht usw.  sind ab 8 m Höhe nochmals besondere Wind"lasten" zu berücksichtigen, gerade an Gebäudeecken. Statt Kunststoffdübeln sind hier z. B. Verklebungen oder metrische Dübel für die Edelstahl-Abstandhalter anzuwenden. Besonders gefährdet sind wiederum starkwüchsige Pflanzen mit mächtigen Laubwalzen, die nicht regelmäßig beschnitten wurden und nun dem Wind Angriffsfläche bieten.

Schutz vor Vandalismus

In Problemvierteln oder schwer kontrollierbaren Bereichen ist ggf. mit Vandalismus zu rechnen. Deshalb empfiehlt FassadenGrün dort vorrangig Seilsysteme in schwerer und massiver Bauweise. Zudem ist einer möglichen Tritt- und Anhängebelastung (Leitereffekt) vorzubeugen, indem waagerechte Drahtseile oder sonstige Spalierelemente erst ab einer Höhe von ca. 1,80 oder besser 2,50 Metern gesetzt werden wie beim Seilsystem 4030 beschrieben. Ggf. sind die (Solitär-) Pflanzen dann mit kräftigen Bambusstäben "anzuleiten".

Blitzschutz

Hohe Rankhilfen aus Metall sind ggf. an die Blitzschutzanlage eines Hauses anzuschließen, falls eine solche existiert und erforderlich ist. Dies ist umso mehr der Fall, wenn die Rankhilfen
- sehr wuchtig und massig sind
- bis in Dachhöhe ragen
- sich an einem Gebäude befinden, das andere überragt, sonstwie für Blitzeinschlag exponiert ist oder aus brennbarem Material wie Holz besteht.
Für die grazilen Rankhilfen von FassadenGrün dürfte - wie auch bei Markisen, Sonnensegeln, Briefkästen, Auslegern, Hinweisschildern und Sims-Abdeckungen aus Blech - ein Blitzableiter meist unnötig sein. Im Zweifelsfall fragen Sie bitte einen Gutachter oder Fachplaner.

Hohe Vertikalbegrünungen - ein Fazit

Privaten "Häuslebauern" empfiehlt FassadenGrün, Vertikalbegrünungen nur bis ca. 5 Meter Höhe, denn hier lassen sich Montage und Pflege mittels Anlegeleiter bewältigen. Sind jedoch fachgerechte Planung, Statikberechnung und alle Folgekosten gesichert, steht höheren Begrünungen nichts im Wege!

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Hier sehen Sie verschiedenste Vertikalbegrünungen, weitere Beispiele finden Sie bei "Bauhaus-Stil", Balkone, "Rankwände" und "Masten".