Fächer-Erziehung beim Rebstock

Diese Erziehungsform - auch als "freie", "wilde", "unregelmäßige" Form oder "Fächerspalier" bekannt - ist die gebräuchlichste und vermutlich auch älteste für den Rebstock an Wänden. Sie ist vor allem außerhalb der Weinbaugebiete verbreitet und den strengen Kordonformen unterlegen, da sie oft unübersichtlich wird. Der Vollständigkeit halber wird sie hier trotzdem behandelt.

Rebstock in Reinhardtsgrimma bei Dippoldiswalde / Sachsen, ca. 1960
Rebstock in Reinhardtsgrimma bei Dippoldiswalde / Sachsen, ca. 1960

Fächerspaliere können auch je nach Situation weiter verzweigt und variiert werden. Die Zahl der Schenkel nebst Verzweigungen ist aber so zu begrenzen, dass zwischen ihnen am äußeren Rand des Rebstockes 0,5 bis 1,0 Meter Abstand herrscht.

Für günstige Ergebnisse sollten am fertig aufgebauten Fächer mehrere Schnittformen zur Anwendung kommen, und zwar im unteren Bereich eher kurz über mittellang bis lang im oberen Bereich. Das erschwert die Handhabung für Anfänger. Leider werden die Spaliere dann schnell unübersichtlich, wenn aufgrund fehlender Schnittkenntnis das Stammgerüst und die Abgänge nicht klar getrennt sind.

Aufbau einer Fächerform

1./2. Jahr

3. Jahr

4. Jahr