Schnell-Info zum Weinschnitt

Hier finden Sie eine Kurz-Anleitung für den Schnitt eines Weinstockes, der in den Vorjahren fachgerecht erzogen wurde. Die Schnittanleitung hilft auch dann, wenn die Pflanze keine fachgerechte Erziehung durchlaufen hat, aber noch relativ jung ist (ca. 2 - 5 Jahre). So können Sie eine Weinrebe zunächst grob in Form bringen. Stark verwahrloste Stücke hingegen brauchen einen Auslichtungsschnitt.

Winterschnitt im Februar/März

1. "Vorjahresholz" erkennen: Das sind alle im Vorjahr gewachsene Triebe. Sie sind meist gelbbraun, ocker oder rotbraun und haben im Abstand von 5 - 15 cm Knospen, die, wenn sie angekratzt werden, innen grün sind.

 

2. Erster Grobschnitt: Kürzen Sie ALLE diese dünnen, langen Vorjahres-Triebe bis auf ca. 4 - 6 Augen (Knospen).

 

3. Knospen zählen: Früchte für das nächste Jahr wachsen nur aus den Knospen dieses Vorjahresholzes. Wieviele solcher Knospen auf einem Quadratmeter Wandfläche haben Sie jetzt noch? Es sollten deutlich mehr als 20 / qm sein.

 

4. Knospen auswählen: "Gute" Vorjahrestriebe sind mindestens so dick wie ein Bleistift und befinden sich nicht am Ende meterlanger, dünner Verzweigungen, sondern möglichst nahe an einem dickeren Stamm, falls bei Ihrer Rebe eine Art Stammgerüst erkennbar ist. Wählen Sie jetzt ca. 5 - 7 eingekürzte "gute" Vorjahres-Triebe pro Quadratmeter, die stehen bleiben dürfen, und markieren Sie diese, z. B. mit farbigem Band.

 

5. Zweiter Grobschnitt. Schneiden Sie alle nicht markierten Triebe bündig  an einem dickeren Trieb ab oder den dickeren Trieb gleich mit bis zum Hauptstamm weg. Nach dieser Tortour sind ca. 90 % des Geästes entfernt.

 

6. Feinschnitt: Schneiden Sie die verbleibenen und markierten Triebe so, dass im unteren Bereich Stummel mit nur 2 - 3 Knospen ("Zapfen"), im oberen solche mit 4 - 6 Knospen ("Strecker") verbleiben und dass Sie ungefähr die Zahl von 15 - 20 Augen pro Quadratmeter Wandfläche erreichen.