Entspitzen: Weinrebenschnitt im Juni

Der eigentliche Weinrebenschnitt findet im Winter statt. Im zeitigen Frühjahr folgt das separat beschriebene "Ausbrechen", später ggf. der "Sommerschnitt". Dazwischen aber - im späten Frühjahr, etwa Mai/Juni - ist mitunter ein "Entspitzen" nötig, aber nur, wenn Weinreben sehr starkwüchsig oder bekanntermaßen "blühempfindlich" sind. So wird dem "Verrieseln" vorgebeugt. Details erfahren Sie auf dieser Seite.

Stark wüchsige Weinreben neigen dazu, in den ersten Jahren sehr lange Triebe zu produzieren. Dieses Wachstum geht auf Kosten der Früchte -  die Blütenanlagen (Bild 01) entfalten sich oft gar nicht (Bild 02), verdorren und fallen schließlich ab. Eine besondere Art des Weinrebenschnitts, nämlich das Entspitzen solcher Triebe vor der Blüte (Bild 03) führt zu einer Saftstauung, in derem Gefolge die Blütenanlagen mitunter besser entfaltet und auch "befruchtet" werden. Aber auch noch nach der Blüte kann es bei empfindlichen Sorten und bei zuvor nasskaltem Wetter zum gefürchteten "Verrieseln" kommen, in dessen Gefolge fast alle Fruchtansätze abfallen, herunterrieseln (Bild 05).

Das Problem beim Entspitzen ist nun folgendes: Wer einmal anfängt, an einem sehr triebigen Rebstock zu knipsen oder zu schneiden, wird dann auch einen nochmaligen oder mehrfachen Sommerschnitt brauchen.