Schnittführung beim Rebschnitt

Rebschnitte werden mit einer scharfen Schere ausgeführt, und hinter der jeweils letzten, abgezählten Knospe bleibt ein Stummel von 1 - 2 cm stehen. Die Schnittfläche wird ggf. leicht schräg ausgebildet. Dickere Stammteile werden auf "Astring" abgeschnitten.

Ein scharfer Schnitt hinterlässt keine Quetschung, die Schnittfläche muss hinterher sauber, glatt und nicht aufgefasert sein. Ansonsten kommt es zu Austrocknung unter der Schnittstelle, und die dort liegenden Knospen oder der Saftstrom erleiden Schaden.

 

Schnitte in das Vorjahresholz werden so gesetzt, dass je nach Schnittsystem eine bestimmte Zahl Augen (Knospen) von der Triebbasis an abgezählt werden und 1 - 2 cm hinter der letzten Knospe dann der Schnitt gesetzt wird. Der kurze, verbleibende Stummel verhindert ein Austrocknen der darunter liegenden Knospe, da der Rebstock Schnitte nur schlecht "überwallt" und lediglich mit Verkorkung die Schnittstelle abschließt. Stummel mit mehr als 2 cm Länge sind wiederum nicht zu empfehlen, da sie schnell zu  Schlupfhöhlen für ungebetene Schädlinge werden. Das genannte Anschrägen der Schnittfläche dient dazu, die beim "Bluten" austretende Flüssigkeit an ggf. darunter liegenden Knospen vorbei zu leiten, so dass diese nicht "ersäuft" werden.

 

Werden Teile des dicken Stammholzes durch Schnitt entfernt, sollte ein schmaler Astring von 2 - 5 mm zum Hauptstamm  verbleiben, damit das Verkorken nicht zu tief in den Querschnitt des Saftstromes hinein erfolgt. Kleinere Auswüchse und Wasserschosse werden hingegen stammbündig abgeschnitten.