Teilbegrünung - Partielle Hausbegrünung

Werden Pflanzen an eine Fassade gesetzt, geht es meist um "Teilbegrünung". Eine solche, partielle Hausbegrünung versteht sich als Gegenentwurf zur Vollbegrünung und meint, dass nur bestimmte Teile der Wand begrünt werden, was zu einem spannungsvollen Miteinander begrünter und unbegrünter Flächen führt. Verwendet werden vor allem Pflanzen, die an Rankhilfen wachsen. In Ausnahmefällen, mit gezielter Führung und regelmäßigem Schnitt ist dieses Begrünungskonzept auch mit Selbstklimmern durchführbar. Auf dieser Seite finden Sie Anregungen und Beispiele.

Begrüntes Haus in Friesland / Schleswig-Holstein, Marie Elisabeth Moritz-Lübben ca. 1910
Begrüntes Haus in Friesland / Schleswig-Holstein, Marie Elisabeth Moritz-Lübben ca. 1910

Vertikale und horizontale Felder

Sollen Höhe oder Breite eines Gebäudes betont werden, lassen sich dafür vertikal oder horizontal orientierte Begrünungsbänder in beliebiger Breite formieren. Im ersten Fall eignen sich vor allem Kletterpflanzen mit vertikaler Orientierung, z. B. Einjährige und Schlingpflanzen. Für horizontale Bänder eignen sich Reben und alle Pflanzen, die sich gut "formieren" lassen.

Quadratische Felder

Für Wandstellen, wo eine große Hausbegrünung gewünscht wird, bieten die Seilsysteme viele quadratische oder rechteckige Möglichkeiten. Diese Felder haben dann meist vier oder mehr Seile / Latten und je nach Wuchsform der Pflanzen unterschiedliche "Gitter"weiten.

Einzelne Grün-Linien

Bei Fassaden mit vielen Fenstern usw. bieten sich mitunter schmale, linienhafte Begrünungen zwischen den Öffnungen an, oft werden dann senkrechte und waagerechte Stränge kombiniert. Meist wird mit nur einem Seil (oder 2) gearbeitet. Die gewünschte Dicke der "Laubwalzen" muss dann ggf. noch über regelmäßigen Schnitt erzeugt und aufrecht erhalten werden.

Zur Höhe der Begrünung

Fassadenbegrünungen - vor allem im privaten Bereich - sollten niedriger als 5 m sein. Dies ist erfahrungsgemäß die Schwelle, bis zu der Pflege und Schnitt noch mittels Anlegeleiter zu bewältigen sind. Hochbegrünungen sind mit Risiken behaftet. Wenn das Brutto-Grünfeld also bis maximal 5 m Höhe reichen soll, muss die Rankhilfe entsprechend niedriger enden, je nach Kletterpflanze s. unten.

Rankhilfen: Schmal planen!

Rankflächen, die "grün" werden sollen, sind zunächst immer als Brutto-Felder anzusehen. Sie sollten überall noch Mindestabstände von 25 - 40 cm zu Hausecken, Fenstern, Türen usw. ermöglichen. Die Rankhilfen wiederum befinden sich dann innerhalb der "grünen Bereiche" als Netto-Felder, also nochmals schmaler und kleiner als die Brutto-Felder. Bei Systemen mit mehreren parallelen Spannseilen werden die Stränge oft schmal, also mit eher geringem Abstand untereinander angeordnet, damit sie "gefällig" wirken.

Wie groß jedoch soll der Unterschied zwischen dem "Brutto-Grünfeld" und der "Netto-Rankhilfe" sein? Es gibt Pflanzen, die mit ihrer Üppigkeit im Sommer jedes Spalier überdecken oder solche, die als grazile Schlinger den Linien der Rankhilfe folgen und mit ihr ein zierliches Flechtwerk bilden. Zu den letzteren zählen Clematis-Hybriden, Einjährige, schwache Kletterrosen usw., hier wird der Unterschied zwischen Brutto und Netto weniger groß sein als bei stark wüchsigen Pflanzen, die weit über den vorgegebenen Netto-Rahmen der Rankhilfe wachsen. Bei Starkschlingern, wo dies speziell angegeben ist, müssen Rankhilfen sogar bis zu 2 m von Traufe, Fallrohren usw. entfernt sein. Meist werden die idealen Abmessungen der Grünfelder dann im Sommer durch Schnitt hergestellt und ggf. mehrfach wieder eingegrenzt.

Pflanzenwahl

Wenn Sie einzelne Kletterpflanzen aufrufen, sehen Sie jeweils unten, ob deren Wuchs sich für bestimmte Seilsysteme eignet. Weinreben beispielsweise lassen sich sehr universell für verschiedene Formen von Wandfeldern nutzen. Efeu und Wilder Wein eignen sich meist nicht zur partiellen Hausbegrünung und müssen ggf. sogar wieder entfernt werden, Tipps dazu s. auch unter "Bauschäden".

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Bildergalerie

Hier sehen Sie weitere Beispiele für partielle Hausbegrünungen mit Kletterpflanzen.