Offene Schalung

"Offene Schalungen" sind der vierte von neun dünnwandigen Untergründen, welche bei FassadenGrün als "Sonderfassaden" betrachtet werden. Auf dieser Seite werden solche Schalungen näher betrachtet, und anhand von Bildbeispielen wird aufgezeigt, welche der ebenfalls bei "Sonderfassaden" genannten acht Befestigungsvarianten sich hier eignen. Die Seite soll Ihnen helfen, passende Drahtseiltechnik für Ihre Wandverschalung auszuwählen. Bitte beachten Sie: Bei manchen Kletterpflanzen entstehenBauschäden, wenn diese in Spalten von Wandverschalungen einwachsen!

Eigenschaften

"Offene Schalungen" werden in der Architektur zunehmend angewandt und bestehen meist aus waagerechten, kräftigen Vierkantprofilen (30 - 40 mm Stärke), die ohne "Nut und Feder", also nicht "im Verbund" verlegt sind. Die entstehenden Fugen werden extra breit als "Sichtfugen" und somit als Gestaltungsmittel ausgebildet. Die Holzprofile sind meist rhombusförmig angeschrägt, um den Wasserablauf von der Wand weg zu fördern, daher auch die Namen "Rhombus-Schalung" oder "Trapezschalung". Im weiteren Sinn zählen alle mit offener Fuge verlegten Bretter und Latten in diese Kategorie, also auch einfachste, senkrechte Lattenzäune, Halbrundprofile, Bambusfassaden usw.. Für nachfolgende Befestigungen empfehlen wir unsere Bohrer-Kassette UB 77777.

Varianten zur Befestigung von Drahtseiltechnik

Offene Schalungen sind weniger stabil als im Verbund (mit "Nut und Feder") verlegte Schalungen, sie wirken statisch nicht als "Platte" und können nicht so hohe Biegeknick-Lasten aufnehmen. Je kräftiger bzw. dicker eine Rhombenschalung ist, umso höher ist allerdings ihre Belastbarkeit. Zur Last-Abschätzung sind praktischerweise die Dehngrenzen der Seile anzusetzen, also z. B. 250 kg Last bei einem 3 mm Seil. Schwere und massive Bausätze (4 mm Seil) scheiden fast immer aus.

Für die Befestigung der Seil-Halterungen kommen bis auf Variante 07 alle  Varianten infrage, wenn möglich, ist die optimale Variante 05 (Befestigung in Außenschale UND dahinter liegender Lattung) zu bevorzugen. Bei anderen Varianten sollten die Punkte der Seilhalterungen möglichst nahe an der Unterkonstruktion liegen, weil die Latten der Außenschale jeweils in der Mitte zwischen zwei darunter liegenden Befestigungs-Leisten besonders anfällig für Verformungen sind. Wird dies beachtet, kommen auch Variante 03 (Durchsteck-Befestigung) und Variante 01 (Direktbefestigung in der Außenschale) infrage, es sind dann aber die Verbindungsstellen Außenlattung / Unterkonstruktion durch zusätzlichen Schrauben oder Nägel zu verstärken.

Selbst Variante 02 (Hohlraumdübel) kann bei Rhomboidschalung geeignet sein, allerdings muss gewährleistet werden, dass die verzinkten Teile der Dübel auf der Schalungs-Innenseite nicht mit Wasser in Berührung kommen bzw. sich dort auch kein Tauwasser bildet, weil sonst Korrosion einsetzt.