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Terrakotta-Töpfe

Terracotta-Töpfe bestehen aus gebranntem Ton. Sie vermitteln den Eindruck, als könne man einer Pflanze nichts Besseres tun! Zur Wahrheit gehört aber: Terrakotta kommt aus einem Gebiet, wo Frost naturgemäß keine große Rolle spielt. Die Töpfe sind demzufolge nicht frostfest, sie "verwittern" bei uns. Problematisch bei Terrakotta-Töpfen ist auch die hohe Verdunstung über die Topfwand, das ist für Kletterpflanzen kontraproduktiv. FassadenGrün hat deshalb keine Terrakotta im Sortiment.

Stilvoll arrangierte Terrakottatöpfe
Stilvoll arrangierte Terrakottatöpfe

Niedrige "Ziegel"-Qualität

Terrakotta stammt ursprünglich aus Italien und besteht aus Ton, dieser wird bei eher niedrigen Temperaturen von ca. 900 - 1.000 Grad Celsius gebrannt. Es entsteht ein Gefüge mit vielen Poren, das sich wie ein Schwamm mit Wasser füllen kann. Terrakotta kann ca. 30 % ihres Gewichtes zusätzlich an Wasser aufnehmen, das heißt, ein 3 kg Topf kann also noch 1 kg Wasser aufsaugen und wiegt dann 4 kg!  Im Gegensatz zu den harten, für Wasser eher undurchlässigen Klinkersteinen lässt sich das als eine niedrige "Ziegel-Qualität" beschreiben, wie alte, sparsam gebrannte Ziegelsteine sie haben. Pflanztöpfe in dieser Qualität lassen sich auch nicht glasieren, weil Glasuren erst ab ca. 1.000 Grad zu schmelzen beginnen.

Verdunstung

Unbehandelte Terrakotta-Töpfe sind porös und wasserdurchlässig, sie nehmen aus der Pflanzerde schnell Wasser auf. Die Befürworter von Terrakotta werben damit, dass der Topf auf diese Art "Wasser speichere", aber über die Außenhaut wird dieses Wasser dann bei Sonnenstrahlung und Wind sehr schnell verdunstet, so dass der Effekt kaum Nutzen für die Wurzeln haben dürfte. Stattdessen wird aus dem Topf weiteres Wasser nach draußen gezogen, so dass innen eine trockene Erdschicht an der Innenseite des Topfes entsteht, die den Pflanzenwurzeln keine Feuchtigkeit mehr bietet. Es muss dann quasi jeden Tag gegossen werden, zum Teil sogar mehrfach pro Tag. Deshalb werden Terrakotta-Töpfe mitunter imprägniert, z. B. mit Paraffin (Kerzenwachs).

Für Kletterpflanzen, die allgemein gern eine gleichbleibende Feuchtigkeit im Topf haben, ist Terrakotta deshalb nur bedingt geeignet.

"Ausblühungen" an Terrakotta

Der Durchgang des Gießwassers durch die Topfwände wiederum geht einher mit Salzablagerungen, den bekannten "Ausblühungen". Sie kommen von im Wasser gelösten Kalk und Dünger-Salzen, werden gern als "dekorativ" erlebt und auch entsprechend vermarktet. Bekannt ist dieser Effekt auch von alten, feuchten Ziegel-Wänden, dort dann als Salpeter-Ausblühung.

Verwitterung

Die Saugfähigkeit von Terrakotta führt dazu, dass in der Topfwand, also im "Schwamm" eingelagertes Wasser im Winter gefriert und dann kleine oder größere Teile der Tofwand abplatzen. Das äußert sich als ein feines "Absanden", es können aber auch schalenartig größere Stücke abplatzen. Von Jahr zu Jahr verwittern die Töpfe dann immer mehr. Allerdings werden sie beim Altern nicht schlechter, sondern durchaus schöner, was sonst kaum ein Topf-Material für sich in Anspruch nehmen kann...