Die meisten Seilhalter für WDVS arbeiten mit Stützkörperen aus Hartholz. Es gibt alternative Materialien - auf dieser Seite werden alle verglichen.
Stützkörper sollen stabil, gering wärmeleitend und am besten auch verrottungs- und feuerfest sein. FassadenGrün nutzt hier vor allem Hartholz. Doch wenn eines der genannten Kriterien besonders wichtig ist, sind gegen Aufpreis andere Materialien möglich siehe unten.
Stützkörper aus "Robinia pseodoacacia" haben eine sehr hohe Druckfestigkeit. Sie können hohe Kräfte auf eine kleine Wandfläche übertragen, sind also für hohe Flächenpressung geeignet. Deshalb werden sie dort eingesetzt, wo die Stützkörper im Verhältnis zur stets eingesetzten Gewindestange M12 nur kleine Abmessungen und somit eine geringe Anpressfläche haben. Das ist bei WM 12XX8 der Fall, aber auch bei AS 12XX8, wo die Stützkörper nur 60 mm Durchmesser haben. Bei diesen Ankern ist der Stützkörper zudem beweglich auf der Gewindestange, und es wird demzufolge beim Einbau eine Vorspannung in der Gewindestange erzeugt, und zwar infolge des Drehmomentes beim Anziehen der M12-Mutter. Dies führt wiederum an der tragenden Wand zu erhöhter Flächenpressung, die nur von sehr druckfesten Stützkörpern aufgenommen werden kann.
Durch die natürliche Imprägnierung mit dem Alkaloid "Robinetin" sind die Körper weitgehend verrottungsfest und resistent gegen Schädlinge, was gerade bei der Altbau-Sanierung wichtig sein kann, z. B. nach einer Hausschwamm-Beseitigung. Zugleich handelt es sich um eine nachhaltige Lösung mit geringem CO2-Fußabdruck!
Stützkörper aus Robinie an einem Spalierhalter AS 12XX8
Die Halter-Serien XP 12XX3, XP 12XX5, XP 12XX7 und XP 12XX9 sind mit Hartholz (Buche) bestückt. Robinie s. oben kommt hier, bei den erhöhten Zylinder-Durchmessern von 90 und 120 mm, leider nicht infrage wegen der Anfälligkeit für Risse und Verformungen ("Planparellelität"). Buchenholz ist ziemlich hart bzw. druckfest und zugleich ein regionaler, "nachwachsender Rohstoff", der CO2-Fußabdruck ist gering. Es handelt sich um eine robuste und wirtschaftliche Lösung für Einfamilienhäuser, Reihenhäuser usw. sowie überall dort, wo keine Anforderungen an den Brandschutz bestehen!
Seilhalter XP 12XX7
Diese Körper erfüllen höhere Ansprüche. Sie lassen sich als Zusatz-Leistung buchen, wenn absolute Verrottungsfestigkeit wichtig ist, z. B. bei der Altbau-Sanierung siehe oben oder wenn aus anderen Gründen keine organischen Materialien gewünscht sind. Es werden dickwandige Rohre aus Phenolharz verwendet, die eine dem Massivholz ähnliche Druckfestigkeit haben.
NICHT eingesetzt werden Stützkörper aus PUR-Hartschaum oder THERMOplasten. Hier könnte es unter Dauer-Last zum gefürchteten "Kriechen", also zu Verformung und nachlassender Stützwirkung kommen.
Seilhalter XP 12XX5 mit Stützkörper aus Duroplast für 22 cm Dämmung
Schaumglas - geschäumtes Glas! - ist verrottungsfest, "nicht brennbar" und deshalb auch für Hochhäuser geeignet, wenn weitere Einzelteile wie der Dübel auch "feuerfest" sind und erhebliche Mehrkosten (200 - 300 %) akzeptiert werden. Der Einsatz ist dann projektbezogen von einem Sachverständigen freizugeben. Schaumglas kann somit als Sonderleistung gebucht werden, wenn
- Hochhäuser begrünt werden
- hohe Anforderungen an den Brandschutz bestehen (z. B. bei "Brandriegeln")
- hohe Anforderungen an die Dämmwirkung bestehen
- und zugleich eine verrottungsfeste Lösung gesucht wird.
Innerhalb aller Dämmstoffe hat Schaumglas eine besonders hohe Druckfestigkeit von ca. 2,5 MPa (gegenüber nur ca. 0,5 MPa von PUR-Hartschaum oder ähnlich harten Dämmstoffen). Innerhalb der verfügbaren Druckkörper bei FassadenGrün hat Schaumglas allerdings mit Abstand die niedrigsten Druck-Werte. Schaumglas-Halter sind deutlich geringer belastbar und sollten deshalb möglichst nicht an den Rändern eines Rankfeldes gesetzt werden, sondern nur innerhalb eines Rankfeldes, z. B. als waagerechte Reihe im Bereich eines "Brandriegels".
Seilhalter XP 12XX7 mit Stützkörpern aus Schaumglas
Um bestimmte Parameter zu erreichen, lassen sich auch Materialien kombinieren, z. B. Hartholz und Schaumglas. Bitte fragen Sie ggf. an.
Interessant ist auch ein besonders leichtes Sperrholz aus Asien ("Multiplex" aus Albasia-Holz). Es hat eine mittlere Formstabilität, eine eher geringe Druckfestigkeit, aber eine recht gute Dämmwirkung. “Multiplex” kann angefragt werden, wenn nachwachsende Rohstoffe UND zugleich eine besonders hohe Dämmwirkung gefordert sind. Das ist z. B. der Fall, wenn ein Energieausweis für ein Holzhaus erstellt wurde, um einen Niedrig-, Passiv- oder Nullenergie-Standard darzustellen und um eine entsprechende KfW-Förderung zu bekommen. Falls durch nachträglichen Einbau einer großen Anzahl von XP-Haltern die Dämmwerte der Fassade signifikant sinken würden, können Halter aus Multiplex verwendet werden. Das betrifft besonders die großflächigen Stützkörper bei XP 12XX5 und XP 12XX9.
Trotz des Anteils an synthetischem Klebstoff für die einzelnen Holzlagen ist das Ausgangsmaterial immer noch Holz, es handelt sich also um eine ökologisch nachhaltige Lösung mit geringem CO2-Fußabdruck. Wegen der eingeschränkten Druckfestigkeit ist dieses Material aber nur für leichte Begrünungen verwendbar.
Seilhalter XP 12XX9: Kombination von Schaumglas und Hartholz
In der Tabelle unten werden die verschiedenen, von Fassadengrün angebotenen Materialien verglichen:
Preis: Hartholz ist preiswert, Schaumglas besonders teuer.
Festigkeit: Druckkörper dürfen unter Last nicht komprimiert, gestaucht oder durch "Kriechen" verformt werden. Dafür wird in der Tabelle s. unten für die einzelnen Materialien die ungefähre, maximal zulässige Druckbelastung bzw. die dafür nötige Druckfestigkeit betrachtet. Sie ist im Verhältnis zur Druckfestigkeit des tragenden Mauerwerks zu sehen, auf welches der Stützkörper letztendlich drückt, und sie darf unter diesem Wert liegen. Zum Beispiel hat "Ytong" eine Druckfestigkeit von nur 2 MPa, Kalkzementputz hat 1,5 - 5 MPa, Hohlziegel wie "Poroton" haben 12 MPa und Stahlbeton ca. 25 MPa.
Dämmwirkung: Gemeint ist der "Lambda"-Wert. Kleine Zahlen stehen für hohe Dämmwirkung, ein normaler Dämmstoff wie Styropor hat 0,03 W/mK.
Brandschutz: Hier werden die Brandschutzklassen betrachtet. "C3" ist "leicht entflammbar" und somit am schlechtesten, "A1" bedeutet "nicht brennbar" und ist damit am besten.
++
70 MPa
0,25 W/mK
B2
++
30 MPa
0,20 W/mK
B2
++++
30 MPa
0,14 W/mK
B1
++++++
2,5 MPa
0,06 W/mK
A1
+++
4 MPa
0,10 W/mK
B2