Auf der Seite "Dämmung" sehen Sie verschiedene Konzepte, um Edelstahlseile auch in gedämmten Wänden zu befestigen. Hier, auf dieser Seite, finden Sie die zugehörigen Seilhalter. Probleme der Statik und ähnliche Aspekte werden ebenfalls besprochen.
>>> Preisliste.
Oft ist die Dämmung schon da und soll nachträglich begrünt werden. FassadenGrün bietet auch Seilhalter für "nachträgliche Montage":
XP 12XX7 für WDVS bis 18 (20) cm
XP 12XX9 für WDVS bis 24 (30) cm
WM 12XX8 für WDVS bis 12 (14) cm
WM 12XX9 für WDVS bis 22 cm und nur geringen Eingriff
WM 12XX2 für WDVS bis 6 cm bei geringen / mittleren Lasten
WM 12XX4 für WDVS bis 12 cm bei geringen / mittleren Lasten
WM 12XX6 für WDVS bis 16 cm mit sehr harter Dämmung
WH 08555 für Direktmontage in WDVS
Seilhalter für Dämmung werden fast immer in der tragendenen Wand, also hinter der Dämmschicht mit Verbundmörtel befestigt. Eine auf diese Weise verklebte Gewindestange ist - statisch gesehen - ein "eingespannter Krag-Arm". Wie schon auf der Seite "Seilhalter" beschrieben sind Seilhalter stärker belastet als Halter für Metallgitter oder Holzspaliere. Es treten drei statische Probleme auf, sie werden nachfolgend nebst Lösungen besprochen.
"Biegung" bzw. "Biegesteifigkeit" ist das alles beherrschende Thema bei Wänden mit WDVS, denn mit zunehmener Dämmstärke wird es immer schwerer, einen Seilhalter biegesteif zu machen. Bei fast allen Haltern von FassadenGrün läuft die Gewindestange durch bis zum Kopf des Halters, also bis zur Klemmung des Seiles. Je dicker die Dämmschicht und je größer der Wandabstand außen sind, umso mehr verbiegt sich die Gewindestange, bis hin zum Knicken! Da der Seilhalter nur in der inneren, tragenden Wand befestigt wird, ist die Dämmschicht wie Luft zu betrachten. Bei 7 cm Wandabstand außen vor der Dämmung und 10 cm Dämmstärke hat der Seilhalter dann de facto einen "Wandabstand" von 17 cm, und diese Länge wird auf Biegung belastet!
Als erste Gegenmaßnahme wird deshalb versucht, die Gewindestange und die Hebelwirkung zu verkürzen, z. B. indem bei großen Dämmstärken außen für das Drahtseil nur noch reduzierte Wandabstände zugelassen werden. Dies betrifft viele Seilhalter, die FassadenGrün für Dämmung anbietet.
Zweitens wird versucht, die Gewindestange zu verdicken (z. B. M16 statt M12) und somit das Verbiegen zu erschweren. Auch die Ausbildung eines "Stützkonus" geht in die Richtung, die Gewindestange "dicker" zu machen.
Ein dritter Weg besteht darin, die am Seilhalter angreifenden "Lasten" bzw. Kräfte zu mindern, indem die Spannungen im Drahtseil reduziert werden. Bei vielen Haltern aus unserem Sortiment sind bei großen Dämmstärken deshalb nur noch Seil-Durchmesser von 3 mm oder 1,8 mm zugelassen. Das Seil wird somit in Richtung "Zwirnsfaden" getrimmt, die Schwachstelle des Systems wird dann vom Halter ins Seil verlagert, welches sich dann bei hohen Lasten dehnt und ggf. reißt, so aber den Seilhalter schont.
Eine vierte Maßnahme ist die Verringerung der Klemmkraft am Drahtseil. Das Seil wird also weniger fest eingespannt, unter Last kann es dann eher im Klemmkopf "rutschen". Es entsteht ein Überlastungs-Schutz - die Wandhalterung wird weniger beansprucht. Umsetzbar ist diese Maßnahme z. B., indem die Madenschrauben im Klemmkopf sanfter eingedreht werden, mit weniger Kraft bzw. "Drehmoment". Da dies in der Praxis kaum definierbar ist, wurde von FassadenGrün ein "Sicherheits-Kreuzkopf" entwickelt, der auf eine M12-Gewindestange passt, für die entscheidende Madenschraube aber nur ein M8-Gewinde hat. Kleine Madenschraube >>> kurzer Inbusschlüssel >>> weniger Hebel >>> weniger Klemmkraft. Verstärkt wird dieser Effekt, indem keine M8-Madenschrauben mit "Ringschneide" sondern solche mit flacher Klemmfläche eingesetzt werden.
Weiterhin wird versucht, die Stelle der "Einspannung" und damit den Biege- oder Knickpunkt nach vorn bzw. außen zu verlagern, was wiederum die Hebelwirkung und die Biegung stark verringert. Rein fiktiv wurde hier (Grafik) angenommen, dass die Dämmschicht durch eine feste Wand ersetzt und die Gewindestange darin genauso verklebt wurde wie hinten in der "tragenden Wand"... Die Verlagerung der Biege- bzw. Knickstelle ist besonders effektiv, aber auch besonders aufwändig, wie nachfolgend beschrieben wird.
Statt die ganze Dämmschicht durch eine massive Wand zu ersetzen wie in der Grafik weiter oben dargestellt werden einzelne kleine oder große Stützkörper genutzt und in der Dämmung verbaut. Mit Unterlegscheibe und Mutter werden sie gegen die Wand gedrückt und fest verspannt...
Seilhalter sind "Kragarme" im Sinne der "Technischen Mechanik". Durch die Spannung in den Seilen bei Sturm usw. entstehen dort Kräfte von ca. 100 kg (statisch korrekt: 1.000 N wie "Newton"). Dies mit einem Wandabstand / Hebel von 10 cm bzw. 0,1 m multipliziert erzeugt sogenannte "Biegemomente" von ca. 100 Newtonmeter (Nm). Diese hohe Biegeknick-Belastung müssen die Stützkörper ohne Verformung "aufnehmen" und in den Untergrund ableiten.
Mitunter werden auch Stützkörper aus PE-Rohr gesetzt und verspannt. Abgesehen von Materialproblemen (PE ist unter Last nicht dauerhaft formstabil) fehlt der vorgespannten Gewindestange dann im Bereich des Stützkörpers die strenge, seitliche Führung. Das gilt eventuell sogar auch für Stützkörper aus PUR-Hartschaum-Vollmaterial. Besonders bei dicken Dämmschichten erhöht dieser Mangel wieder die Biegung: Die Stange biegt sich dann unter Last mehrfach, gewissermaßen wellenförmig aus. Die so gewonnene "Freiheit" führt dazu, dass die Gewindestange sich auch außen, vor der Wand, stärker biegen kann. Der Stabilitätsgewinn durch das Verlagern das Biegepunktes nach vorn wird dadurch teilweise zunichte gemacht!
Beim Verlagern des Biege- und Knickpunktes nach außen entsteht ein weiteres Problem: In der Gewindestange wird durch das Verspannen eine "Vorspannung" erzeugt. Diese erhöht sich nochmals, wenn die Gewindestange auf Biegung belastet wird, und erhöht sich nochmals, wenn der Wandabstand außen groß ist. Je länger und dünner das innere Gewindestück nun ist, umso mehr gibt es nach infolge dieser "Vorspannung" sowie unter jenen Spannungen, welche das Drahtseil zusätzlich erzeugt. Die Gewindestange wird gedehnt, sie verlängert sich. Selbst ein sehr kräftiger, starrer Seilhalter kann dann außen auf der Dämmung nicht mehr starr per Gewindestange befestigt werden, weil es an der Gewindestange zu jener "Streckdehnung" kommt und der Halter kippt.
Um die Streckdehnung ("Problem 03") zu mindern, lässt sich die Gewindestange zumindest teilweise in Verbundmörtel "betten". Sie wird quasi in einem Block aus Epoxidharz-Mörtel vergossen. Zugleich wird ihre Bewegungsfreiheit zur Seite hin ("Problem 02") unterbunden, die Gewindestange kann sich dann im Bereich der Dämmschicht auch weniger verbiegen. Diesen Ansatz praktiziert FassadenGrün bei XP-Seilhaltern aus dem Material "Schaumglas", aber auch bei "Stützkonus" sowie bei "Kombi-Variante". Bei XP-Haltern aus den Materialien Holz, Kunststoff usw. wird das Mittelteil der Gewindestange stark verdickt s. weiter oben und damit derselbe Effekt erzielt.
Im Mittelpunkt der von FassadenGrün favorisierten Lösungen stehen so genannte "Stützkörper". FassadenGrün nutzt hier vor allem Hartholz, aber je nachdem, welches Kriterium wichtig ist, sind gegen Aufpreis auch andere Materialien möglich. Ökologie und Nachhaltigkeit, aber auch Druckfestigkeit und Dämmwirkung spielen eine Rolle, bitte nutzen Sie deshalb die Tabelle zum Vergleich der Materialien.
Seilhalter für WDVS haben Edelstahlscheiben unterschiedlicher Größen, die auf dem Putz sitzen. Dazu gehört immer auch eine Dichtung aus Schaumstoff. Je nach Typ des Seilhalters überdecken diese Scheiben das Bohrloch, dichten die Wand-Durchdringung ab und können dazu noch Druckkräfte übertragen, um einen "Stützblock" innerhalb der Dämmung zusammen zu pressen.
Metalle - auch Edelstahl - sind relativ gute Wärmeleiter, anders als Mauerwerk, Holz, Kunststoff oder gar Dämmstoffe. Ein tief in der Wand verankerter Gewindestab wirkt somit als "Wärmebrücke" und kann punktuell Wärme aus einem beheizten Innenraum nach draußen ziehen. Der Verlust an Heizenergie dürfte gering sein und wird unter 1 Euro / Jahr liegen. Im Bereich der Wärmebrücke kann sich jedoch auf der Innenwand ein Bereich mit Durchmesser von ca. 10 cm bilden, der 1 - 3 Grad Celsius kühler ist als der Rest der Wand. In diesem Bereich wiederum kann sich - rein theoretisch - bei hoher Luftfeuchtigkeit Tauwasser an der Innenwand niederschlagen und im schlimmsten Fall zu Flecken und Schimmel führen. Deshalb wird versucht, solche Wärmebrücken zu verhindern oder zu reduzieren.
Alle Seilhalter für WDVS von FassadenGrün werden mit Verbundmörtel verklebt. Das schlecht wärmeleitende Epoxidharz bildet somit eine erste "thermische Entkopplung", der Wärmefluss durch den Metallstab nach draußen wird vermindert.
Eine wirkliche "thermische Trennung" wird erreicht, wenn sich im Bereich der tragenden Wand überhaupt keine Metallteile befinden. Deshalb werden Seilhalter der XP-Reihe optional auch mit "thermischer Trennung" TT 12150 angeboten. Die Wärmeleitfähigkeit von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) beträgt nur 1 - 2 % der Wärmeleitfähigkeit von Edelstahl, deshalb wurde dieser Kunststoff für die thermische Trennung gewählt. Hier spielen die negativen Effekte einer Wärmebrücke dann keine Rolle mehr.
Für schwere Befestigungen in Dämmung gibt es am Markt verschiedene Systeme. Sie sind jedoch NICHT AUSGELEGT für "Seilhalter", weil das eine zu seltene Anwendung ist!
Die bekannteste Lösung ist der "Fischer Thermax". EIN einzelner Thermax-Halter ist aber NICHT zum Befestigen von Seilhaltern geeignet! Um hohe Lasten wie bei Seilen oder Markisen aufzufangen, müssen MEHRERE Thermax gekoppelt und zu Zwei- oder Vierfachlösungen kombiniert werden. Ein oder zwei Gewindestangen werden dann auf Zug belastet, die anderen auf Druck.
"Doppelhalter" ähnlich wie eben geschildert bieten auch die Firmen "Brandmeier" und "Leffer" (ehemals "Schmitt Ranktechnik").
Die Firma "Dosteba" wiederum offeriert Montagezylinder und "Schwerlastkonsolen" für Geländer, Vordächer sowie Markisen in Dämmung. Doppelhalter s. oben lassen sich damit ggf. befestigen, einachsige Halter von FassadenGrün jedoch eher nicht wegen der oben aufgezeigten statischen Bedenken.
Solche Konsolen und Druckunterlagen werden in vielen Fassadensystemen (WDVS) eingesetzt. Sie haben hohe Dämmwerte, aber nur vergleichsweise geringe Druckfestigkeiten von unter 1 MPa (wie z. B. eben PU-Hartschaum mit einer Dichte von ca. 0,35 kg/dm3) und sind für einachsige Halterungen von Fassadengrün deshalb nicht verwendbar. Druckwerte der von Fassadengrün eingesetzten Unterlagen finden Sie hier.