Klassizismus (ca. 1770 - 1840)

Bezüglich Bauwerksbegrünung setzte sich in dieser Epoche vieles aus dem Barock fort, weitere, vor allem wohl kleine Spaliergärten und Talutmauern entstanden. Neue Kletterpflanzen wurden eingeführt oder gezüchtet. In der Gartenkunst wird diese Epoche auch als "Biedermeier" bezeichnet. Mit der Romantik und ihrer Burgen-Verehrung gab es dann aber noch einen gegensätzlichen Impuls: Statt Ordnung, Licht und Strenge wurden efeubewachsene, uralt wirkende Wände verehrt und vielerorts neu geschaffen!

Begrünung mit Wisterien, Bauamt (St. Georg-Hospital 1770) in Eutin / Schleswig-Holstein
Begrünung mit Wisterien, Bauamt (St. Georg-Hospital 1770) in Eutin / Schleswig-Holstein

Verbreitung des Klassizismus

Es gibt einige Städte, die in der Zeit des Klassizismus eine rege bauliche Entwicklung hatten und viele Hausbegrünungen vorweisen können, zum Teil sogar auch noch aus jener Zeit. Das sind z. B. Berlin, Potsdam, Weimar, Eutin und Putbus, unten finden Sie dazu Bildbeispiele. In der klassizistischen Gartenkunst überwogen strenge und ordnende Elemente analog zu den Vorbildern aus der Antike: Steinbauten wie Pyramiden und Tempel, dazu Treppen und Balustraden. Dort war eher kein Platz für Begrünungen.

Biedermeier-Gärten

Der "Biedermeier" von ca. 1815 bis 1850 war eine lebensfrohe Stilrichtung innerhalb des Klassizismus, die sich abwandte von fanatischem Idealismus jeglicher Couleur. Statt dessen ging es darum, im Familien- und Freundeskreis stilvoll zu leben und zu genießen. Da spielte Gartenkunst eine große Rolle, es entstanden die "Biedermeier-Gärten" mit Blumen, Wandbegrünung und Spalierobst.

Neue Kletterpflanzen

Aus Nordamerika kam in dieser Zeit die Pfeifenwinde (1783), danach folgten aus Asien Chinesischer und Japanischer Blauregen (1816 und 1830) und auch Clematis montana (1831).

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Bildergalerie

Hier finden Sie weitere Beispiele begrünter Bauten aus der Epoche des Klassizismus, bitte klicken Sie auf die Fotos!