Gartenstadt und Heimatstil (ca. 1900 - 1940)

Mit der "Gartenstadt"-Bewegung erlebten Wandgärten einen Boom, denn schöne Berankungen und Selbstversorgung mit Spalierobst waren tragende Säulen dieser Philosophie. Die gebauten Siedlungen in Jena, Weimar, Leipzig und anderswo zeigen noch heute Spaliere aus dieser Zeit. Typisch waren Spaliergitter im Schachbrettmuster, ohne Betonung der Vertikalen und ohne stark überstehende Lattenenden.

Weinreben an einem Gartenstadt-Gebäude in Weimar / Thüringen
Weinreben an einem Gartenstadt-Gebäude in Weimar / Thüringen

Die Idee breitet sich aus....

Die Idee "grüner Städte" wurde dann mehrfach übernommen, zunächst vom anfangs exklusivem Heimatstil ("Heimatschutzstil"). Bald folgten Tausende einfacher Einfamilienhäuser - von den neuen Bausparkassen gefördert - auch hier wurden oft Spaliere angelegt, ebenso im aufkommenden "Sozialen Wohnungsbau". Mitunter vermählte die Idee sich hier mit dem "Internationalen Stil". Selbst Krankenhäuser und Industriegebäude wurden begrünt, meist dann schon mit Selbstklimmern

... und das "Strohfeuer" verlischt

Die Begrünungswelle jedoch verebbte, als sich heraus stellte, dass Rosen und Clematis auch Pflege und Rückschnitt brauchen. Genau so war es mit den in Mode gekommenen Obstspalieren: Ohne ständige Pflege war hier kein Preis zu gewinnen. Und schließlich war es ab ca. 1940 erneut ein Weltkrieg, der die Fassadengärten stoppte und um Jahrzehnte zurück warf. Bei dem, was in den 50-iger Jahren dann übrig war vom Fassaden-Grün, hatten Erben und Nachfolger oft keine Ahnung vom Schnitt. Demzufolge wurde "Begrünung" ein Randthema, bis die Öko-Bewegung entstand.

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Gartenstadt-Gebäude

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Einfamilienhäuser im Heimatstil (genauer: Heimatschutzstil)

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Sozialer und genossenschaftlicher Wohnungsbau

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