Fassadenbegrünung geht immer - zumindest im Flachland. Wie aber steht es mit den bergigen, kälteren Regionen Deutschlands? Um auch dort begrünen zu können, offeriert FassadenGrün hier Infos und eine Kollektion besonders frostharter Pflanzen.
Frosthart bis -20 Grad
Frosthart bis -25 Grad
Extrem frosthart bis -35 Grad
Frosthart bis -25 Grad
Extrem frosthart bis -40 Grad
Extrem frosthart bis -35 Grad
Frosthart bis -25 Grad
Frosthart bis -25 Grad
Welche Pflanze kann wo gesetzt werden? Viele Faktoren wie Licht, Wind, Boden und Wasser lassen sich dafür auf einem Grundstück günstig beeinflussen. Ein Faktor allerdings kaum: Die geografische bzw. "klimatische Lage". Wir helfen Ihnen, Ihre "Lage" zu beurteilen. Dafür gibt es Parameter, allerdings sind diese im Verbund zu betrachten, wie hier an einem Beispiel gezeigt wird.
Gemeint ist, wieviele Meter über dem Meeresspiegel ein Ort liegt. Als unkritisch gelten in Nord- und Ostdeutschland Höhenlagen bis 200 Meter, in Süddeutschland bis ca. 700 Meter. Oberhalb dieser Grenzen sind viele Kletterpflanzen kaum verwendbar wegen verkürzter Vegetationszeiten sowie tückischer Winter- und Spätfroste.
Hier geht es darum, ob ein Ort mehr im kühlen Norden oder im warmen Süden liegt. Eine Höhenlage von 400 m kann z. B. auf der Wartburg in Eisenach (Thüringen) recht kalt und für Kletterpflanzen unpassend sein. Zugleich aber ist es dieselbe Höhe, auf der im Süden Deutschlands der Bodensee liegt - dort aber herrscht Obstbauklima und alle gängigen Kletterpflanzen sind nutzbar.
Hier geht es um "rechts" und "links" auf der Landkarte. Rechts, im "Osten" gibt es größere Kälte-Spitzen wegen der öfter von Polen bzw. Sibirien "hereinschwappenden", extrem kalten und trockenen Frostluft. Links, im Westen Deutschlands, ist es tendenziell milder und damit für Kletterpflanzen gemütlicher.
Mitunter heißt es, eine bestimmte Kletterpflanze sei "bis Klimazone 7a" frosthart, also bis ca. minus 18 Grad. Ja, diese vom US-Landwirtschaftsministerium definierten Zonen können bei der Abschätzung helfen, allerdings nur sehr, sehr grob. Beispiel: Dresden / Sachsen gehört angeblich zu jener Klimazone 7a, es wurden dort aber auch schon minus 25 Grad gemessen. Das wäre dann eher Klimazone 5b wie in Moskau und St. Petersburg / Rußland....
Genau, nicht nur Früchte werden reif, sondern auch das "Holz" einer Pflanze - also Wurzeln und Geäst - kann verschiedene Reifegrade erreichen. Es geht darum, welche Konzentration an Zucker die Pflanze bis zum Sommerende im Zellsaft einlagern kann. Dieser Zusatz von Zucker schützt das Zell-Wasser vor Eisbildung und die Zelle vor dem Frost-Tod. Bei viel Sonne und viel gesunder Blattmasse (Kollektorfläche!) bildet die Pflanze viel Zucker und geht gestärkt in den Winter. Die Holzreife ist dann gut. Wir verschicken auch Pflanzen im tiefen Winter, wenn Kunden dies wünschen, die Töpfe sind dann durchgefroren und hart wie Stein. Die Pflanzenwurzeln aber und das verholzte, gut "gereifte" Astgerüst leben, solange der Zuckergehalt stimmt!
Diese spielt im gewerblichen Obst- und Weinbau eine Rolle, ist aber für Fassadenbegrünung eher nicht relevant.
Das auf dem Foto abgebildete Haus steht noch heute und liegt am Harz-Rand, im "Christianental" in Nöschenrode, einem Ortsteil von Wernigerode / Sachsen-Anhalt. Für frühere Generationen war dies ein "Sehnsuchtsort" - Sagen und sogar ein Roman ranken sich darum. Er liegt auf 300 m Höhe und wohl in der Klimazone 7b, im Winter gibt es also maximal ca. minus 15 Grad. Das Jahresmittel bei der Temperatur liegt ziemlich hoch, bei ca. 10 Grad. Ja, Wernigerode rühmt sich, ein ganzjährig mildes und somit für Tourismus geeignetes Klima zu haben. Also Weinbauklima und für sämtliche Kletterpflanzen geeignet? Nun ja, es gab dort wirklich Weinberge. Und trotzdem, so ein Standort muss genauer betrachtet werden.
Das Tückische an jenem Beispiel ist das Gelände-Relief, speziell die Lage "im Tal". Die Berge ringsum vemindern die Dauer der täglichen Sonneneinstrahlung. Wärmeliebende Pflanzen wie Klettertrompeten blühen dann weniger oder gar nicht, selbst an einer südlichen Hausseite. Rosen zeigen dann womöglich keine Nachblüte, blühen also nur einmal statt mehrfach...
Und wenn es kalt wird, vor allem nachts, fließt schwere, kalte Luft hinab ins Tal und sammelt sich hier. Das führt zu regelrechten "Kaltluft-Seen"! Die Pflanzen treiben im Frühling später aus, und werfen ihr Laub im Herbst eher ab. Die Vegetationszeit wird somit verkürzt.
Das führt zu einer verkürzten Belaubung, die grünen Blätter als "Kollektoren" arbeiten kürzer als anderswo im sonnigen Flachland oder auf einer Anhöhe, und sie erzeugen weniger Zucker. Die Früchte sind nicht so süß, in den Zellen wird weniger Zucker gespeichert, die "Holzreife" leidet und die Winterfrosthärte wird herabgesetzt.
... haben quasi denselben Frostschutz: Mit Zucker oder Alkohol angereichertes Kühl- bzw. Zellwasser. Je geringer die Konzentration des Zuschlagstoffes, umso weniger tief ist auch der Gefrierpunkt, an dem dann die Motorkühlung ausfällt bzw. die Pflanzen sterben. Und ein Weinstock im "Christianenthal" s. oben wird wegen verminderter Sonneneinstrahlung und verkürzter Vegetationszeit eher wenig Zucker im Zellsaft und damit eine schlechte Holzreife haben. Er wird womöglich schon bei 10 Grad minus zugrunde gehen. Ein Ausweg wäre dann die Sorte "Mitschurinski" aus unserer Frost-Kollektion, am beten ohne Veredelung.
In Tälern und "Kaltluftseen" entstehen auch vermehrt Spätfröste, welche die Blüten bei Weinreben, Spalierobst und asiatischen Blauregen bis zum Totalausfall schädigen können.
Am obigen Beispiel, dem "Fischerhaus" im Christianenthal, wächst - nach Wuchsbild und der um 1900 gängigen Pflanzenauswahl zu urteilen - vermutlich eine Jungfernrebe.