Modulare Begrünungssysteme

Hoch technologisierte Begrünungssysteme sind eine Alternative zur klassischen Fassadenbegrünung. Sie werden in der Architektur zunehmend eingesetzt, vor allem bei hochwertigen und repräsentativen Fassaden in Südeuropa und Fernost, z. B. Singapur. Ein Pionier ist hier der Franzose Patrick Blanc mit seinen "Vertikalen Gärten". Das Grün wächst dort nicht aus dem Erdboden oder aus bodenständigen Kübeln nach oben, sondern sitzt in Form bepflanzter Module auf der Fassade. Solche Fassadengärten sind meist sehr teuer und pflegeintensiv, die Bepflanzung wird in unseren Breiten quasi jeden Winter abgenommen und / oder ausgetauscht. Alternativ sind Pflanztaschen und ähnliche Hängesysteme auf dem Markt, die schnell getauscht werden können.

Livingwall am Kaufhaus "Galeries Lafayette" in Berlin
Livingwall am Kaufhaus "Galeries Lafayette" in Berlin

Leitbilder

Für solche Begrünungskonzepte werden zwei Leitbilder kombiniert. Zum einen ist es die Fähigkeit einiger Pflanzen, mit ganz wenig Mutterboden auf Felsen Steinplatten usw. wachsen zu können. Daraus entstand die Idee, das auch auf Mauern und Haus-Fassaden zu übertragen. Die zweite Idee war, aufgehängte Blumenkübel wie in den Straßen Südeuropas oft zu sehen dicht neben- und übereinander zu packen und damit nicht nur punktuelle, sondern flächige Effekte zu erzeugen. So entstanden modulare Begrünungssysteme.

Technische Umsetzung

Die Pflanzen wachsen aus speziellen Töpfen, Pflanztaschen oder Substratplatten frei in den Raum, Bewässerungseinrichtungen nebst Pump- und Meßtechnik sind meist mit verankert. Auch eine automatische Zufuhr von Düngemitteln ist oft integriert. Rankhilfen sind bei solchen Projekten meist nicht erforderlich. An einer Lärmschutzwand am Palmengarten in Frankfurt / Main lief 2013 / 2014 ein Pilotprojekt, wo vier verschiedene Begrünungssysteme a je 12 qm getestet wurden. Die Ergebnisse könnten nun richtungsweisend sein für weitere Wandgärten in Deutschland.

Alternative Begrünungssysteme

Preiswerte Lösungen sind beipielsweise die "Hecke am Meter", die sich auch zur Fassadenbegrünung eignet, oder Hängesysteme mit Töpfen und Pflanztaschen, die manuell bewässert und im Winter abgenommen werden. Eine weitere Variante ist der Einsatz von Selbsklimmern in durch Vor- oder Rücksprünge abgegrenzten Wandfeldern, wodurch ein definierter Flächenbewuchs entsteht. Hier ist der Pflegeaufwand auch gering.